Wir kraulen unser Tier während in den
Nachrichten die neuesten Umweltkata-strophen, Mordfälle
und Kriege besprochen werden. Viele von uns haben sich angewöhnt,
ständig zwei bis drei Dinge gleichzeitig zu erledigen.
Viele von uns gehen morgens mit dem Hund spazieren, während
im Kopf bereits der erste Termin herumspukt. Der Hund ist
untrennbar mit uns verbunden. Er ist nicht fähig, sich
ohne unsere Hilfe über die Runden zu bringen. Sein
Lebensraum ist eigentlich die Natur, in ihrer ganzen Ruhe,
Schönheit und Gefahr. Unser Alltag sieht ein bisschen
anders aus. Besonders Hunde und Katzen sind sehr empfindlich,
was unsere Gemütsverfassung anbelangt. Alle Haustiere
haben die Fähigkeit, sich unserer Hektik weitgehend
anzupassen. Ein Haustier aber braucht eine Führung
und einen ruhenden Pol um sich in unserem Lebensraum zurecht
zu finden. Irgendwann stösst jedes Lebewesen an seine
Grenzen. Wenn wir unsere Grenzen erreicht haben, können
wir unser Haustier nicht mehr so führen wie wir es
sollten. Der Stubentiger ist plötzlich auf Angriff
programmiert, der Hund hat aus unerklärlichen Gründen
Durchfall, der Vogel bearbeitet das Ohrläppchen bis
Blut fliesst und das Kaninchen stellt plötzlich die
ganze Wohnung auf den Kopf. Die Aussicht, dass das Haustier
ebenfalls Hilfe und Unterstützung durch einen "Seelenklempner"
braucht ist für viele Leute ein Unding. Aber halten
sie sich Ihr eigenes Leben vor Augen. Kommen da nicht erste
Zweifel, ob dieser Lebensrhythmus beispielsweise einem Hund
gefällt? Natürlich gibt es für die Tierpsychologen
auch Fälle, die tatsächlich nur das Tier betreffen.
Diese sind in der Praxis jedoch recht selten. Die oben aufgezählten
Symptome können auch auf eine Krankheit hinweisen.
Lassen Sie Ihren Liebling deshalb zuerst von einem Tierarzt
untersuchen.
Und für uns Zweibeiner noch eine Lebensweisheit:
Würden die Menschen öfter in sich gehen, wären
sie nicht so oft ausser sich. |